Zum Inhalt springen
Startseite | Rechtsprechung | Rechtsprechung Ordnungswidrigkeiten

Rechtsprechung Ordnungswidrigkeiten

Entscheidungen zum Ordnungswidrigkeitenrecht.

AG Dortmund – Urteil vom 06.05.25

Bei einer Lasermessung mit dem Gerät Riegl LR 90-235/P aus einer Entfernung über 300 m und bei lebhaftem Verkehr ist eine eindeutige Zuordnung des Messwerts zu einem bestimmten Fahrzeug nur dann verwertbar, wenn eine ausreichende Plausibilitätsprüfung erfolgt. Fehlt es an konkreten Feststellungen zur Zielzuordnung, ist der Betroffene freizusprechen.

OLG Jena – Beschluss vom 25.04.25

1. Wird in einem Bußgeldverfahren ein Sachverständigengutachten eingeholt, obwohl ein standardisiertes Messverfahren verwendet wurde, so muss das Urteil erkennen lassen, aus welchem konkreten Anlass und zu welchem Beweisthema die Begutachtung erfolgte. Andernfalls fehlt es an der für eine Überprüfung erforderlichen Darstellungsdichte.
2. Die erstmalige Anordnung eines Fahrverbots durch das Gericht setzt zwingend einen rechtzeitigen Hinweis auf diese mögliche Nebenfolge voraus. Unterbleibt ein solcher Hinweis, ist die Entscheidung insoweit verfahrensfehlerhaft – auch dann, wenn der Betroffene in der Hauptverhandlung nicht anwesend war

OLG Brandenburg – Beschluss vom 24.04.25

Wird im Bußgeldverfahren durch das Amtsgericht eine Beweiserhebung zur Überprüfung der Richtigkeit einer Geschwindigkeitsmessung angeordnet, ohne später im Urteil auf das eingeholte Sachverständigengutachten einzugehen, und gleichzeitig von einem standardisierten Messverfahren ausgegangen, verletzt dies den Anspruch des Betroffenen auf rechtliches Gehör und macht das Urteil widersprüchlich sowie rechtsfehlerhaft. Ein solcher Verstoß kann die Zulassung und den Erfolg der Rechtsbeschwerde rechtfertigen.