Zum Inhalt springen
Startseite | Ordnungswidrigkeiten | Geschwindigkeit | Provida 2000

Provida 2000

Das Verkehrsmesssystem Provida 2000 ist eines der am häufigsten eingesetzten Geräte zur Geschwindigkeitsmessung durch die Polizei im Straßenverkehr. Es wird meist in zivilen Fahrzeugen verwendet, um Geschwindigkeitsüberschreitungen aufzuzeichnen und Verstöße zu dokumentieren. Obwohl Provida 2000 ein technisch ausgereiftes System ist, gibt es einige Schwächen und mögliche Ansatzpunkte, die in der Verteidigung gegen eine solche Messung genutzt werden können.

 

1. Überblick über das Verkehrsmesssystem Provida 2000

Provida 2000 ist ein mobiles Messsystem, das in der Regel in Fahrzeugen installiert wird. Es kombiniert Videotechnik und Geschwindigkeitsmessung. Das System nimmt die Fahrt des überwachten Fahrzeugs auf und misst gleichzeitig die Geschwindigkeit anhand der Geschwindigkeit des Polizeifahrzeugs.

Am Messfahrzeug befinden sich zwei Videokamera (Blick in Fahrtrichtung und Blick rückwärts). Während der Messung wird ein Videofilm des Bereichs vor dem Messfahrzeug angefertigt. Auf dem Bildschirm ist links oben die zurückgelegte Strecke in Metern angegeben und rechts oben ist die geeichte Zeit in Form von Frames (1 F = 0,04 s) angegeben. Unten rechts wird die aktuelle Geschwindigkeit des Messfahrtzeuges angezeigt. Das Messfahrzeug soll während der Messung einen gleichbleibenden Abstand zum gemessenen Fahrzeug einhalten.

Die Geschwindigkeit wird ermittelt, indem die Wegstreckenimpulse pro Zeiteinheit vom Provida-Gerät in die Geschwindigkeitseinheit Kilometer pro Stunde (km/h) umgerechnet werden. Wegstreckenimpulse werden vom geeichten Wegstreckenzähler des Messfahrzeugs geliefert.

Durch verschiedene Messmethoden (diese sind: MAN, Split, Auto1 und Auto2) kann die Geschwindigkeit des vor dem Messfahrzeug fahrenden Fahrzeug gemessen werden. Die Kameras der Messfahrzeuge sind etwa so groß wie ein Finger und haben eine nicht veränderbare Brennweite.

Ein zentraler Vorteil des Systems aus Sicht der Polizei besteht darin, dass es unauffällig und flexibel eingesetzt werden kann. Trotz dieser Vorteile gibt es jedoch auch einige Schwächen.

 

2. Schwächen des Provida 2000-Systems

2.1. Abhängigkeit von der Messmethode

Eine der größten Schwächen des Provida 2000-Systems ist die Abhängigkeit von der Art und Weise, wie die Messung durchgeführt wird. Im Gegensatz zu stationären Messsystemen wie Blitzern oder Radarfallen, die unabhängig arbeiten, erfordert Provida 2000 eine manuelle Messung durch einen Polizeibeamten. Dies führt zu einer erhöhten Fehleranfälligkeit, da die Präzision der Messung stark von der korrekten Handhabung des Systems abhängt.

Zum Beispiel hängt die Genauigkeit der Geschwindigkeitsmessung davon ab, dass das verfolgte Fahrzeug über eine bestimmte Strecke konstant in gleichbleibendem Abstand zum Polizeifahrzeug gefahren wird. Jede Abweichung, wie etwa ein ungleichmäßiger Abstand oder ein plötzliches Beschleunigen oder Abbremsen, kann die Messung verfälschen.

 

2.2. Ungenauigkeiten bei der Erfassung der Geschwindigkeit des Polizeifahrzeugs

Die Geschwindigkeit des verfolgten Fahrzeugs wird indirekt über die Geschwindigkeit des Polizeifahrzeugs gemessen. Dies bedeutet, dass jede Ungenauigkeit in der Messung der Geschwindigkeit unmittelbar zu falschen Ergebnissen führen kann.

Darüber hinaus kann das Gelände eine Rolle spielen: Bei Bergauffahrten, Kurven oder unebenen Straßenverhältnissen kann das Polizeifahrzeug gezwungen sein, seine Geschwindigkeit zu verändern, was zu fehlerhaften Ergebnissen führen kann.

 

2.3. Einfluss äußerer Bedingungen

Äußere Bedingungen wie Wetter, Verkehrsdichte und Straßenbeschaffenheit können ebenfalls zu Ungenauigkeiten führen. Bei starkem Regen, Nebel oder Schnee kann die Sicht eingeschränkt sein, was die Videobeweise der Provida 2000-Aufzeichnung beeinträchtigt. Auch dichter Verkehr kann es schwieriger machen, den Abstand zwischen dem Polizeifahrzeug und dem Zielobjekt konstant zu halten, was die Messgenauigkeit verringert.

3. Verteidigungsmöglichkeiten gegen Provida 2000-Messungen

Bei manchen Messungen ist es ratsam, einen technischen Sachverständigen hinzuzuziehen, der das Messsystem und die Aufzeichnungen detailliert analysiert. Ein Sachverständiger kann prüfen, ob das Provida 2000-System korrekt eingerichtet und verwendet wurde und ob die Messung unter den gegebenen Umständen möglich war. Technische Fehler oder Ungenauigkeiten können von einem Experten oft besser erkannt und belegt werden.


Verwandte Artikel:


Rechtsprechung zum Messverfahren Provida 2000

Schlagwörter: