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FAQ Cannabis und Fahrerlaubnis 2024 – Was jetzt gilt

Symbolbild Cannbis und Straßenverkehr

Mit der Teillegalisierung von Cannabis zum 1. April 2024 hat sich auch die rechtliche Bewertung des Konsums im Zusammenhang mit der Fahrerlaubnis verändert. Viele Betroffene fragen sich nun: Darf ich nach dem Kiffen noch Auto fahren? Wann droht eine MPU oder sogar der Entzug des Führerscheins?

Die Antwort liefert der neu eingeführte § 13a FeV: Der gelegentliche Cannabiskonsum allein führt nicht mehr automatisch zu fahrerlaubnisrechtlichen Konsequenzen. Entscheidend ist jetzt, ob der Konsum und das Fahren klar voneinander getrennt werden. Wer jedoch unter THC-Einfluss am Straßenverkehr teilnimmt oder regelmäßig konsumiert, muss weiterhin mit Maßnahmen der Fahrerlaubnisbehörde rechnen.

Auch der neue gesetzliche THC-Grenzwert von 3,5 ng/ml im Blutserum (§ 24a StVG) spielt eine wichtige Rolle: Wird dieser überschritten, liegt eine Ordnungswidrigkeit vor – unabhängig davon, ob der Konsum legal war oder nicht. Der Beitrag beantwortet die häufigsten Fragen rund um THC, Nachweiszeiten, Trennungsvermögen und Führerscheinrecht nach der Gesetzesänderung. Informieren Sie sich hier, bevor es zu spät ist.



Darf man seit der Legalisierung 2024 unter Cannabis Auto fahren?


Nein. Auch nach der Teillegalisierung von Cannabis im April 2024 bleibt das Fahren unter THC-Einfluss verboten. Die neue gesetzliche THC-Grenze von 3,5 ng/ml im Blutserum markiert nun die Schwelle für Ordnungswidrigkeiten (§ 24a StVG). Wer diese Grenze überschreitet, muss mit Bußgeld, Punkten und ggf. Fahrverbot rechnen – unabhängig von der Legalität des Konsums.


Wann droht der Entzug der Fahrerlaubnis trotz Legalisierung?


Seit dem 1. April 2024 gilt § 13a FeV: Ein gelegentlicher Cannabiskonsum allein rechtfertigt nicht mehr die Anordnung einer MPU oder den Entzug der Fahrerlaubnis. Maßgeblich ist nun, ob zwischen Konsum und Fahren sicher getrennt wird. Nur wenn konkrete Hinweise vorliegen, dass Fahren unter Wirkung von THC erfolgt ist oder fehlende Trennung von Konsum und Verkehrsteilnahme vorliegt, darf die Fahrerlaubnisbehörde Maßnahmen einleiten.
Ein regelmäßiger Cannabiskonsum (täglicher oder nahezu täglicher Konsum) kann hingegen weiterhin zur Prüfung der Fahreignung führen. Auch Mischkonsum (Cannabis + Alkohol oder andere Drogen) bleibt ein gravierender Eignungsmangel.


Wie lange ist THC im Blut nachweisbar?


Bei einmaligem Konsum ist THC etwa 6 bis 12 Stunden im Blutserum nachweisbar. In Einzelfällen sogar bis zu 27 Stunden. Bei regelmäßigem Konsum verlängert sich dieser Zeitraum erheblich. Die Höhe des THC-Werts schwankt stark je nach Stoffwechsel, Menge und Konsumfrequenz.


Was ist THC-COOH und wie lange bleibt es nachweisbar?


THC-COOH ist ein THC-Abbauprodukt, das bei der Beurteilung der Konsumgewohnheiten entscheidend ist. Im Blut ist es bei gelegentlichem Konsum etwa 3–7 Tage, bei regelmäßigem Konsum mehrere Wochen nachweisbar. Der Nachweis von THC-COOH kann auf regelmäßigen Konsum und fehlende Trennung von Konsum und Fahren hindeuten.


Muss ich Angaben zum Cannabiskonsum machen?


Nein. Machen Sie keine Angaben zu Zeitpunkt oder Häufigkeit des Konsums. Falsche oder unbedachte Aussagen können insbesondere bei der Fahrerlaubnisbehörde vermeidbare Eignungszweifel begründen. Schweigen ist hier die bessere Wahl. Überlassen Sie die Einschätzung Ihrem Anwalt.